Tagesheilige 9. Mai - Sel. Maria Theresia von Jesus Gerhardinger
Sel. Theresia Gerhardinger
Ordensgründerin
* 20. Juni 1797 in Stadtamhof, heute Stadtteil von Regensburg
in Bayern
† 9. Mai 1879 in München in Bayern
Karolina Gerhardinger war das einzige Kind des Schiffsmeisters
Willibald Gerhardinger und seiner Frau Franziska. Schon im Alter von zwölf Jahren
wurde sie Hilfslehrerin und mit 15 Jahren königliche Lehrerin an der Mädchenschule
in Stadtamhof - dem heutigen Stadtteil von Regensburg. 1815 bat sie den Regensburger
Dompfarrer, den späteren Bischof Georg Michael Wittmann, um Anleitung zu einem klösterlichen
Leben. Nach Wittmanns Plan sollte sie in keinen bisherigen Orden eintreten, sondern
den Unterricht der weiblichen Jugend gründen und so die durch die Säkularisation
beendete Schultätigkeit der Augustiner-Chorfrauen wieder aufnehmen. Der Magistrat
von Stadtamhof war aus finanziellen Gründen gegen eine Klostergründung. Karolina
Gerhardinger ging 1833 mit zwei Gefährtinnen nach Neunburg vorm Wald, um dort ein
gemeinsames klösterliches Leben zu führen. König Ludwig I. von Bayern erteilte 1834
die landesherrliche Genehmigung des klösterlichen Instituts.
1835 legte sie in Regensburg ihre Ordensgelübde ab, nahm den
Namen Maria Theresia von Jesus an und wurde Oberin des neuen Instituts. Die in Neunburg
von ihr geführte Schule wurde bald zu einer Musterschule, Maria Theresia wirkte
bahnbrechend durch ihren ganzheitlichen Ansatz mit modernem Anschauungsunterricht,
hauswirtschaftlichen und kaufmännischen Fächern, Fremdsprachen, musischer Bildung
und Turnen.
1843 überließ König Ludwig I. dem Institut das frühere Klarissenkloster
am Anger in München als neues Mutterhaus. Die Kongregation konnte sich rasch in
vielen Ländern ausbreiten. 1847 ging Maria Theresia nach Nordamerika, legte dort
- teilweise im Ochsenkarren - über 4000 Kilometer zurück und bereitete sieben Schulgründungen
vor. Papst Pius IX. bestätigte 1865 die von Maria Theresia ausgearbeitete Satzung
der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau, in der Mutter Theresia die zentrale
Leitung ihrer Gemeinschaft als Generaloberin zuerkannt wurde, was bis dahin männlichen
Orden vorbehalten war.
Maria Theresia starb im Mutterhaus in München und wurde in
der Klostergruft bestattet. Damals gab es schon 166 Niederlassungen des Ordens in
Europa und 125 in Nordamerika, insgesamt gehörten ihm 3000 Schulschwestern an.
Während des Dritten Reiches wurden in Deutschland fast alle
Schulen des Ordens geschlossen, viele Ordensschwestern wanderten in andere europäische
Länder oder nach Nord- und Südamerika aus. 1937 kamen sie nach Brasilien, 1939 nach
Argentinien und nach dem 2. Weltkrieg auch nach Japan, Bolivien, Guatemala und Honduras.
1957 wurde das Generalat der Kongregation nach Rom verlegt.
Die Gebeine der Gründerin wurden 1985 in die Grabkapelle der
Institutskirche St. Jakob in München übertragen; auf der Grabplatte findet sich
ihr Leitwort: Alle Werke Gottes gehen leidvoll. 1998 wurde auf Beschluss der Bayerischen
Staatsregierung Maria Theresias Büste in der Walhalla in Donaustauf bei Regensburg,
der Ruhmeshalle für herausragende Persönlichkeiten, aufgestellt, um ihr bahnbrechendes
Wirken im Erziehungs- und Bildungswesen zu würdigen.
1997 arbeiteten weltweit in mehr als 30 Ländern der Erde etwa
5000 Schulschwestern in Kindergärten, Kinder- und Jugendheimen, an allgemein- und
berufsbildenden Schulen.
Kanonisation: Die Seligsprechung von Maria Theresia von Jesu
erfolgte am 17. November 1985 durch Papst Johannes Paul II.
Quelle: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienT/Theresia_Gerhardinger.html
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