TAGESHEILIGE am 15. DEZEMBER - Vorbild in Zeiten christlicher Bedrohtheit - die heilige Christiana, Sklavin und Bekehrerin Georgiens


Die heilige Christiana, auch Nina oder Nino genannt, lebte im 4. Jahrhundert. Sie floh aus der Sklaverei in Kappadokien (heute Zentraltürkei) über den Kaukasus nach Iberien (heute Georgien). Christiana, deren eigentlicher Name unbekannt ist, wird in den Quellen immer wieder als eine "christliche Magd" (ancilla christiana) oder als "christliche Gefangene", auch als "Apostel der Iberier" bezeichnet. So leitet sich ihr Heiligenname von dem Adjektiv "christiana" ab.

Sie erwarb sich im heidnischen Iberien schnell den Ruf einer Heilkundigen, die nicht allein an einer Besserung körperlicher Gebrechen der Menschen interessiert war, sondern auch um deren Seelenheil sich bemühte. Die Kunde von Christianas Wundergabe drang bis zur sterbenskranken Königin Nana vor, die sich zu ihr bringen ließ und geheilt wurde. Als ihr Mann, König Mirian III., sie daraufhin reich beschenken wollte, schlug Christiana das Angebot aus und drang stattdessen auf eine Bekehrung der Iberier zum Christentum. Davon zwar beeindruckt, aber immer noch skeptisch, ließ sich der König erst nach weiteren ähnlichen Wundern vom Christentum und seiner Heilswirkung überzeugen. Mit seiner Konversion im Jahre 337 bekehrte sich das ganze Land zum christlichen Glauben. Fortan wirkte Christiana missionarisch, pflegte Kranke, sorgte sich um das Wohl Armer und machte sich um den Bau vieler Gotteshäuser verdient.

Heute gilt sie als eine der Nationalheiligen Georgiens. Auf sie als Patronin beruft sich die 1807 in Frankreich gegründete Kongregation der "Schwestern der Kindheit Jesu und Mariens unter dem Schutz der heiligen Christiana". In den Wirren nach 1789 fand sich die katholische Kirche in Frankreich in der Rolle einer "Sklavin der Französischen Revolution" wieder. Die Jakobiner predigten das "Tedeum der Vernunft", verfolgten mit der Entweihung, Schändung und Zerstörung christlicher Kulturgüter eine gezielte antichristliche Agenda und schreckten auch vor kruden Repressalien gegenüber gläubigen Christen nicht zurück. In dieser Situation war es Madame de Mejanes, die einen Kreis gleichgesinnter Frauen um sich scharte, um in einem französischen Dorf fernab von Paris ein Leben ganz nach dem Evangelium zu führen. Dazu gehörte es auch, den Menschen in den mannigfachen Nöten dieser schweren Zeit zu helfen.

Der Bischof von Metz unterstützte Madame de Mejanes in ihrem Vorhaben einer Ordensgründung. Indem beide an das Beispiel der heiligen Christiana anknüpften, bewiesen sie, dass die Kirche selbst in Zeiten größter Bedrängnis immer wieder Berufungen hervorbringt, die es mit Gottvertrauen verstanden, die katholische Zivilisation zu verteidigen und zu rekreieren.