Tagesheiliger – 17. Januar - Hl Antonius der Große


Hl. Antonius der Große

Einsiedler, Mönchsvater
Geboren: um 250 in Ägypten
Gestorben: um 356 in Tabenísi, Ägypten
Patron der Ritter; Haustiere, Schweine; Metzger, Schweinehirten, Weber, Zukkerbäcker, Totengräber, Korbmacher; gegen Krankheiten, Pest, Feuer, Viehseuchen

Die von außen unscheinbare Pfarrkirche St. Julien in der provenzlischen Stadt Arles, gelegen an einer Seitenstraße zwischen der berühmten Arena aus dem 2. Jh. und dem Rhône-Fluss, birgt einen kostbaren Schatz: Seit 1941 werden in diesem Gotteshaus die Reliquien von Antonius, der wohl berühmtesten Einsiedler aufbewahrt.
Über das genaue Geburtsjahr von Antonius gehen die Ansichten auseinander; es lag mit Sicherheit in der Mitte des 3. Jh., um 250. Der Heimatort der Familie befand sich in Mittelägypten und war das heutige Keman bei Heraclea. Nachdem die Eltern von Antonius gestorben waren, gab er seine kleine Schwester, für die er sorgen musste, in ein Heim, verschenkte sein Hab und Gut und begann ein asketisches Leben. Bei seinem ersten Aufenthaltsort handelte es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Felsenkammer am Rande der Wüste. Später lebte Antonius für etwa 20 Jahre in einem unbewohnten Gebirge.
Nachdem Antonius um das Jahr 311 in Alexandria trotz eines offiziellen Verbotes unter Lebensgefahr vielen Gefangenen der Christenverfolger von Kaiser Maximinus Daza geholfen hatte, zog er sich für immer in die Wüste zurück, betätigte sich dort als Bauer, in erster Linie aber als Ratgeber und Lehrer für eine immer größer werdende Schar von Mönchen, von denen viele bei ihm blieben. Antonius war es, der die bis dahin unbekannte Lebensform der Einsiedlergemeinde begründete; aus dieser bildete der heilige Pachomius, genannt der Mönchsvater, dann später die erste sogenannte Mönchsgemeinde, die in einem von Mauern umschlossenen Kloster in Tabenísi am Nil lebte. Antonius soll es auch gewesen sein, der die „Angelica“, das Mönchsgewand, einführte.
Einmal noch vor seinem Tod verließ Antonius seine Einsiedlergemeinde in der Wüste und ging auf Bitten seines Freundes und Patriarchen von Alexandria, des Kirchenlehrers Athanasius, nach Alexandria, wo er flammende Reden gegen die arianische Lehre hielt. Bald nach seiner Rückkehr in die Wüste starb der hochgeschätzte Antonius, der in ständigen brieflichen Kontakt mit Kaiser Konstantin gestanden hatte, im alter von etwa 105 Jahren. Eine Vita über sein bewegtes Leben wurde von Athanasius verfasst. Bald nach seinem Tod erhielt Antonius den Beinamen „der Große“.

Verehrung/Brauchtum: Die Hochzeit der Antonius Verehrung ist in der Zeit vom 14. bis 18. Jh. anzusetzen; der Grund dafür war unter anderem die Tatsache, dass Reliquien des Mönchsvaters ins Abendland gelangten. Doch auch das wohltätige Wirken des Antonitenordens, 1095 von einem französischen Adligen gegründet, dessen Sohn durch Reliquien des Antonius von einer Seuche geheilt worden sein soll, trug zur Verbreitung des Kultes bei. Albert von Bayern gründete 1382 den Antonius-Ritter-Orden, woraufhin Antonius zum Patron und Vorbild des Ritterstandes wurde; viele Burgen und Kapellen wurden ihm geweiht. Eine hübsche Geschichte gibt es auch zum sogenannten „Antonius-Schwein“: Die Antoniter durften für ihre Krankenpflege ihre Schweine frei weiden lassen, als Kennzeichen trugen sie ein Glöckchen; oft wurde ein Tier am 17. Januar geschlachtet, nach der Segnung sein Fleisch an die Armen verschenkt. Auch eine „Antonius-Seuche“ gibt es; sie befiel hauptsächlich Schweine, und es hieß, Antonius könne sie zur Strafe verhängen oder auch heilen. Manchmal wird Antonius auch den 14 Nothelfern zugerechnet. Im Rheinland gehört er zu den Vier heiligen Marschällen.

Darstellung: Abgebildet wird Antonius als Greis mit Stab und Buch, manchmal trägt er als Krücke das Antoniuskreuz; oft ist er auch mit Schwein oder Dämonen abgebildet. Die wohl bekannteste Darstellung von Antonius hat Matthias Grünewald am Isenheimer Altar (Colmar, Unterlindenmuseum) festgehalten.

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag