Tagesheiliger – 21. November: Hl. Gelasius I.
Gelasius I.
Papst
Geboren: 5. Jh. in Afrika(?), Rom(?)
Gestorben: 21. November 496 in Rom, Italien.
Nur vier Jahre dauerte das Pontifikat von Gelasius I., und
doch hat dieser Papst soviel bewirkt, dass er als einer der bedeutendsten des
Mittelalters bezeichnet wird. Man sagt von Gelasius, dass er seinen großen
Vorgänger Leo I., der nur wenige Jahre vor ihm regiert hatte, an theologischem
Wissen sogar noch überragt habe. Und Leo I. wurde später immerhin zum
Kirchenlehrer ernannt.
Gelasius war von Geburt wahrscheinlich Afrikaner, über
Geburtsort oder Elternhaus ist nichts überliefert. Der Lebensweg des jungen
Priesters Priesters lässt sich erst ab dem 483 verfolgen, als er von Papst
Felix II. Nach dessen Ernennung zum Oberhaupt der Kirche in die päpstliche
Kanzlei geholt und dort schon bald zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten
wurde. Felix traf kaum eine Entscheidung, ohne den kirchenpolitisch versierten
Theologen Gelasius vorher um Rat zu fragen.
Als Gelasius I. bestieg der geachtete päpstliche Berater
dann am 1. März 492 – nach dem Tod von Felix – selbst den Stuhl Petri. Von
Beginn seiner Regierung an unterstrich Gelasius klar die Zwei-Gewalten-Theorie,
die aussagte, dass die Welt von einer päpstlichen und einer kaiserlichen Gewalt
regiert werde. Die kaiserliche Autorität unterstehe letztendlich jedoch immer
der päpstlichen. Das Schreiben, das Papst Gelasius über diese Angelegenheit an
Kaiser Anastasius (491 bis 518) sandte, endete mit den Worten: „Daraus ziehe
nun gnädig den Schluss, dass niemand sich jemals … über den Vorrang … jenes
Mannes erheben darf, den Christi Wort selbst über alle Menschen gestellt hat
...“ Diese klare, unerschrockene Aussage von Gelasius ging als „Magna Charta des mittelalterlichen
Papsttums“ in die Geschichte ein.
Große Verdienste erwarb sich Gelasius I. auch in seiner
Fürsorge für die Armen der Gesellschaft. Immer wieder forderte er den Klerus
auf, ein Viertel der Kircheneinkünfte für die Bedürftigen zu verwenden. Er
selbst war in seinen Bemühungen um die Armen und Schwachen ein so großes
Vorbild, dass die Geistlichen immer wieder zu taten der Nächstenliebe angeregt
wurden. Besonders tatkräftig bemühte sich Gelasius auch um eine umfassende
Neuordnung der Messfeier. Zahlreiche heutige Messformulare gehen auf den großen
Papst des 5. Jh. zurück.
Gelasius I. starb am 21. November 496, betrauert vom Volk
und auch vom Klerus, dem er zwar ein strenger, aber immer Oberhirte gewesen
war. Über die Grabstätte des Papstes ist nichts bekannt.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber Schindler – Pattloch-Verlag
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