Überlasst MIR eure Sorgen...
„Überlasst MIR eure Sorgen,
und alles wird sich beruhigen!“
Warum lasst ihr euch beunruhigen und verwirren? Überlasst
mir die Sorge um eure Sachen und alles wird sich beruhigen. In Wahrheit sage
ich euch, dass jeder wahre, blinde, totale Akt der Hingabe an mich die Wirkung
hervorbringt, die ihr wünscht und die dornenvollen Situationen löst.
Sich mir hingeben heißt nicht:
sich ängstigen, sich beunruhigen und verzweifeln und dann ein erregtes Gebet an
mich richten, damit ich euch beistehe. Sich mir hingeben heißt: die Augen der
Seele ruhig schließen und sich mir überlassen, damit ich allein ans andere Ufer
trage wie schlafende Kinder auf den Armen der Mutter.
Das, was euch durcheinander
bringt und sehr schadet, ist euer Grübeln, euer Nachsinnen, Sorgen und Abquälen
im Glauben, um jeden Preis alles selber tun müssen.
Wie vieles wirke ich, wenn die
Seele sich in ihren geistigen und materiellen Bedürfnissen an mich wendet, mich
anschaut und während sie sagt: Sorge Du! Die Augen schließt und ruht!
Ihr habt wenig Gnaden, wenn ihr
euch abquält, sie zu bekommen; ihr habt sehr viele, wenn euer Gebet ein volles
Sich-mir-anvertrauen ist.
Im Leid betet ihr, dass ich euch
nehme, aber es euch so nehme, wie ihr es euch vorstellt . . . Ihr wendet euch
an mich, aber wollt, dass ich mich euren Ideen anpasse; ihr seid wie Kranke,
die den Arzt und eine Kur bitten, sie jedoch selber verschreiben.
Macht es nicht so, sondern betet
wie ich euch in Vaterunser gelehrt habe: Geheiligt werde dein Name, d.h. sei
verherrlicht in dieser meiner Not und Bedrängnis; Dein Reich komme, d. h. alles
trage bei zu deinem Reich in uns und in der Welt, Dein Wille geschehe, wie im
Himmel so auf Erden, d. h. verfüge du in dieser meiner Angelegenheit, wie es
dir besser scheint für unser ewiges zeitliches Leben.
Wenn ihr mir wirklich sagt: Dein
Will geschehe, oder sorge du, greife ich mit meiner ganzen Allmacht ein und
löse die geschlossensten Situationen.
Und wenn du siehst, dass das Übel
sich verschlimmert statt sich zu bessern? Beunruhige dich nicht, schließe die
Augen und sprich zu mir mit Vertrauen: Dein Wille geschehe, sorge du. Ich sage
dir, dass ich sorge, dass ich eingreife wie ein Arzt, und dass ich auch ein
Wunder wirke, wenn es nötig ist.
Du siehst, dass der Zustand der
Kranken sich verschlimmert. Beunruhige dich nicht, sondern schließe die Augen
und sprich: Sorge du. Ich sage dir, ich sorge.
Die Besorgnis, die Unruhe und das
Denken-wollen an die Folgen einer Sache, sind gegen die Hingabe.
Es ist wie das Ungestüm der
Kinder, die verlangen, dass die Mütter für ihre Bedürfnisse sorge, aber selber
dafür sorgen wollen und so durch ihre Ideen und Launen die Arbeit der Mutter
stören. Schließt die Augen und lasst euch vom Strom der Gnaden tragen; schließt
die Augen und lasst mich arbeiten; schließt die Augen und lenkt eure Gedanken
an die Zukunft ab wie eine Versuchung. Ruhet in mir, glaubt an meine Güte und
ich schwöre euch bei meiner Liebe, dass, wenn ihr in dieser Verfassung zu mir
sagt: Sorge du, ich voll und ganz sorge, euch tröste, euch befreie, euch führe.
Und wenn ich euch einen anderen
Weg führen muss, als den, den ihr meint, dann unterweise ich euch. Ich trage
euch auf meinen Armen, denn es gibt keine heilsamere Medizin, als ein Eingriff
meiner Liebe. Ich sorge nur, wenn ihr die Augen schließt.
Ihr seid schlaflos, ihr wollt
alles schätzen, alles erforschen, an alles denken und überlasst euch so den
Menschlichen Kräften oder noch schlimmer, den Menschen, indem ihr auf ihr
Eingreifen vertraut. Das ist es, was meine Worte und meine Absichten hindert.
Oh, wie sehr wünsche ich von euch diese Hingabe um euch zu beschenken, und wie
betrübt es mich, euch so beunruhigt zu sehen!
Satan strebt gerade das an, euch
in Unruhe zu bringen um euch meinem Wirken zu entziehen, damit ihr euch ganz
den menschlichen Initiativen hingebt. Deshalb vertraut mir allein, ruhet in
mir, gebt euch in allem mir hin. Ich wirke Wunder in dem Maße eurer vollen
Hingabe an mich und des gänzlichen Misstrauen in euch. Ich schenke Schätze der
Gnaden, wenn ihr in gänzlicher Armut seid!
Wenn ihr eure Hilfsquellen habt,
auch in wenigem, oder solche sucht, seid ihr auf natürlicher Ebene und folgt so
dem natürlichen Lauf der Dinge, der oft von Satan gestört wird. Keiner, der
alles erörtert oder erwägt hat Wunder gewirkt, nicht einmal unter den Heiligen.
Es wirkt göttlich, wer sich Gott hingibt.
Wenn du siehst, dass alles sich
noch mehr verwickelt, sprich mit geschlossenen Augen der Seele: Jesus, sorge
du. Und lenke dich ab, denn dein Verstand ist scharf . . . und für dich ist es
schwer, das Übel zu sehen und mir zu vertrauen, indem du dich von dir ablenkst.
Mache es so in allen deinen Bedürfnissen. Macht es alle so und ihr werdet
große, fortgesetzte und stille Wunder sehen. Ich werde sorgen, ich versichere
es euch.
Betet immer in dieser Haltung der
Hingabe und ihr werdet großen Frieden haben und große Frucht, auch wenn ich
euch die Gnade des Opfers, der Sühne und der Liebe schenke, die das Leid
auflegt. Scheint es dir unmöglich? Schließe die Augen und sprich mit ganzer
Seele: Jesus, sorge du. Hab keine Angst, ich sorge. Und du wirst meinen Namen
preisen, indem du dich selbst verdemütigst. Deine Gebete gelten nicht soviel,
wie ein Akt vertrauensvoller Hingabe; bedenke es wohl. Es gibt keine wirksamere
Novene als diese:
O Jesus, ich gebe mir dich hin, sorge du!
Quelle: Fatima Ruft –
3/2013
Autor: Don Dolindo (1882-1970), neapolitanischer Priester,
gestorben im Ruf der Heiligkeit, hat diese Lehre über die Hingabe an Gott
geschrieben, die Jesus ihm eingegeben hat (www.klosterbethlehem.de)
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