„ . . . und deinen Nächsten wie dich selbst!“


So spricht der Herr, und sein Apostel (Röm. 15, 2) erklärt: „Ein jeder von euch sei dem Nächsten nützlich zum Guten und zur Erbauung!“
Nützen sollen wir einander, d. h. in Liebe einander zuvorkommen, in jede Weise einander nach Leib und Seele Gutes tun . . .
Wie kommt es aber, dass wir unsere Mitmenschen so wenig oder gar nicht achten und beachten! Gehen wir doch vielfach an ihnen vorüber, als ob sie nicht wären, als ob sie nichts wären. Und doch hat auch sie derselbe Gott erschaffen, dasselbe göttliche Blut sie erlöst, und derselbe Himmel ist auch ihnen in Aussicht gestellt. Auch wissen wir, dass Gott die Menschen nicht gegeneinander, nicht einmal bloß nebeneinander, sondern füreinander geschaffen hat.
Nach seinem Gebot sind wir unseren Mitmenschen mehr schuldig, als dass wir ihnen nicht das Leben nehmen oder nicht verbittern.
Im 2. Hauptgebot hat Gott uns die Pflicht auferlegt, unseren Nächsten das Leben zu erleichtern und
angenehm zu machen.

„Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe.“ (Joh. 15, 12)



Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. - St. Gabriel-Verlag, Wien