Vandalismus in Kölner Kirchen ist inzwischen Alltag

Vandalismus in Kölner Kirchen ist inzwischen Alltag

In Köln gehört Vandalismus in den Kirchen mittlerweile zum alltäglichen Geschäft, wie Pfarrer Dominik Meiering, der für die Innenstadtkirchen zuständig ist, berichtet. Der Kölner Dom und andere Kirchen in der Stadt sind regelmäßig von mutwilligen Beschädigungen betroffen, wie Meiering dem Kölner Domradio sagte. Wenige Tage zuvor hatte man in Mainz mitgeteilt, dass einige Kirchen dort aufgrund von Vandalismus und Verunreinigungen möglicherweise außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen bleiben müssten. Meiering sieht solche Maßnahmen in Köln jedoch als unvorstellbar an.

„Wir haben immer wieder diese Herausforderungen, dass in unseren Kirchen Drogen konsumiert werden oder dass Menschen Alkohol trinken. Es kommt immer wieder zu Vandalismus, Dinge werden heruntergeworfen oder beschädigt, es wird gestohlen und sogar die Opferstöcke werden ausgeraubt“, erklärte Meiering. Besonders der Kölner Dom, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, müsse regelmäßig gesichert werden. „Täglich gehen Mitarbeiter der Dombauhütte um den Dom und überprüfen, ob neues Graffiti aufgetaucht ist“, so der Pfarrer. Bei besonderen Ereignissen wie dem Karneval, dem Christopher Street Day (CSD) oder dem 11. November würden einige Kirchen in der Innenstadt abgezäunt, um Schäden zu vermeiden.

Die Kosten für die Beseitigung der durch Vandalismus verursachten Schäden seien beträchtlich und beliefen sich auf mehrere tausend Euro im Monat. Diese Kosten trage in der Regel die Kirche selbst. Meiering stellte auch infrage, ob die Stadt oder das Festkomitee während des Karnevals mitverantwortlich für die Kosten des Vandalismus sein könnten. „Die Frage nach den Kosten ist definitiv relevant“, sagte der Pfarrer.

Trotz der wiederkehrenden Schäden hält Meiering dauerhafte Kirchenschließungen außerhalb der Gottesdienstzeiten für „undenkbar“. „Unsere Kirchen müssen als Orte des Glaubens und des Gebets geöffnet bleiben, das ist auch ein zivilgesellschaftlicher Auftrag“, so der Pfarrer weiter. In einer solchen Situation sei es wichtig, dass Menschen, die beobachten, wie Vandalismus begangen wird, aktiv werden und Hilfe holen. „Wenn jemand draußen eine Wand mit Graffiti beschmiert, muss man laut werden und andere hinzuziehen, damit klar wird, dass so etwas nicht toleriert wird“, forderte Meiering.

Die anhaltenden Vandalismusvorfälle werfen ein Licht auf die Schwierigkeiten, vor denen Kirchen als öffentliche Orte des Glaubens stehen, und verdeutlichen den fortwährenden Bedarf nach Schutz und kreativen Lösungen, um die historischen und spirituellen Stätten für die Gläubigen zugänglich zu halten.