Vatikanischer Nuntius Jean Claude Perisset verurteilt Sterbehilfe-Organisationen
In Paderborn, anläßlich des Libori-Fesates, hat der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, Sterbehilfe-Organisationen verurteilt. Deren Mitarbeiter würden sich "unter dem Deckmantel der freien Selbstbestimmung als Helfer zum Selbstmord einen neuen Markt erschließen", sagte er am 27. Juli bei einem Pontifikalamt in Paderborn.
Für weite Teile der Bevölkerung stehe die Unantastbarkeit des Lebens nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende zur Disposition. Der christliche Glaube sage dagegen, dass Gott allein Herr über Leben und Tod sei. Die diesjährige Libori-Woche steht unter dem Motto "... und im Tod verlass uns nicht".
Auch der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker wandte sich gegen Organisationen wie "Exit" oder "Dignitas". "Schon sind die Helfer zur Hand, um den institutionalisierten und assistierten Selbstmord zu ermöglichen", sagte er zum Auftakt der Libori-Woche. Dem früheren Hamburger Justizsenator Roger Kusch, der nach eigenem Bekunden einer älteren Frau Beihilfe zum Selbstmord geleistet hat, warf er ein "gänzlich inakzeptables Verhalten" vor.
Becker forderte die Christen auf, sich den Kräften entgegenzustellen, die mit Blick auf das menschliche Leben eine Wegwerfgesellschaft propagieren. "Im Umgang mit dem sterbenden Menschen sind wir in einer letzten und tiefen Weise als Freunde und Wegbegleiter gefordert", sagte Erzbischof Becker.
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