Verzicht auf unsere inneren und geistlichen Güter

„Wir verzichten auf unsere inneren und geistlichen Güter,

nämlich unsere Verdienste, unsere Tugenden und unsere guten Werke“

Dieser Verzicht ist unter Umständen noch schwieriger. Zunächst müssen wir bereit sein, das innere Gut unserer eigenen Seele zu veräußern. So wie es Augenblicke gibt, in denen wir das Leben unseres Körpers äußerst wohltuend empfinden, so nehmen wir auch manchmal die Regungen unserer Seele als angenehm wahr. Wir müssen bereit sein, auf alle inneren Wonnen und selbst auf geistliche Tröstungen zu verzichten, wenn es zum größeren Vorteil der Kirche und Bereicherung ihres kostbaren Schatzes ist.

Wir sollen sogar zu noch etwas Höherem bereit sein! Nach der katholischen Lehre geschieht die Wiedergutmachung unserer Sünden durch Anordnung der Vorsehung Gottes teils in diesem Leben, teils im Fegefeuer, in Bereichen, die nur Gott wirklich kennt. Doch eines wissen wir: für die von uns begangenen Sünden, wenn wir sie auch bereut haben, werden wir Sühne leisten müssen.

Die katholische Kirche lehrt, dass es im Fegefeuer brennt und dass tatsächlich das Leiden dort furchtbar ist. Doch Gott in seiner Güte mindert im Allgemeinen die Leiden in dieser Welt und in der anderen.

Der hl. Ludwig empfiehlt uns, einen Akt zu vollbringen, der der feinste Faden der Hingabe ist, wo sie am Herzzerreissendsten ist; einen Akt mit dem wir den Verdiensten unserer guten Werke entsagen. So setzen wir uns Strafen aus, die wir für unsere Sünden verdienen. Machen wir eine Gewissensforschung, werden wir sehen, wie viel Strafen für uns bereit stehen. Nun, mit dieser Weihe geben wir unser Einverständnis, Maria möge unsere Verdienste gemäß der größeren Ehre, Intentionen und Interessen der Kirche anwenden. Wir verzichten sogar auf das, was unsere guten Taten an Sühnewert für uns selber und an Verdiensten vor den Augen Gottes haben können,

Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein österreichische Jugend CGDR, Wien