Was erwartet die Kirche vom Laien?

Auf der Miniatur (15. Jhdt.) kniet Isabella Stuart im herzoglichen Gewand in der linken unteren Ecke und spricht das „Obsecro te“ (ich bitte dich inständig) vor der Jungfrau mit Kind. Hinter ihr steht die hl. Katharina als ihre Schutzheilige. Die Schriftrolle, die beide Gruppen miteinander verbindet, enthält das Gebet der Isabella: „Mater dei memento mei - Mutter Gottes, gedenke meiner.“ Das Wappen Isabellas befindet sich verbunden mit dem Hermelin der Bretagne in den vier Ecken.
(Fitzwilliam Museum, Cambridge)
„Was erwartet die Kirche vom Laien?“


„Dass er immer wieder aufschaut zu Maria, dem Urbild dessen, was Kirchesein meint, und dass er sich vor allem in den schweren Zeiten, die wir gegenwärtig durchschreiten, vielleicht einem Aspekt öffnet: nämlich der prophetischen Dimension, die sich in Maria verkörpert. Ja, Maria zeigt uns, was wahre prophetische Dimension ist, nämlich: auf Gottes Wort hören und aus freiem Willen gehorsam diesem Anruf Gottes zu antworten und ihn zu vollziehen.
Wir werden in der Kirche nur dann einen Neuaufbruch erleben, wenn wir uns diesem prophetischen Geist, der Maria erfüllte, gleichfalls öffnen.“


(Aus dem Vortrag „Was erwartet die Kirche von den Laien?“ von Bischof Gregor Maria Hanke OSB auf dem Kongress „Freude am Glauben“ 2012. DER FELS, August/September 2013.)