Wenn Diener zu Diener werden


Impressionen der Diakonweihe der Fratres Michael Rehle und Gabriel Jocher SJM

Gnadenkapelle Marienfried
Marienfeld/Pfaffenhofen: Ein Herbstabend im „Herzen Schwabens“, 30. Oktober 2015. In einer Kapelle am Waldrand treten nach der Abendmesse zwei schwarzgewandete junge Männer an den Altar. Vor dem Allerheiligsten sprechen sie ein umfassendes Glaubensbekenntnis, ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche und leisten den Eid ihrer Treue in diesem Dienst, den Zölibat explizit miteingeschlossen. Ein paar anwesende Gläubige staunten, was sich in der unscheibaren Feier der sogenannten „Eidesablegung vor der Diakonenweihe“ ereignet – Doch, das gibt es noch!
Tags darauf ist die große Kirche „Maria, Mutter der Kirche“ in der Gebetsstätte Marienfried überfüllt. Im größeren Rahmen setzt sich fort, was in der Gnadenkapelle Vortags schon begonnen hat: Über 600 Freunde und Verwandte der beiden Weihekandidaten und der SJM, darunter eine große Schar an Jugendlichen, Pfadfindern und jungen Familien sind gekommen, um die feierliche Liturgie mitzufeiern, in der Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg den beiden Mitbrüdern die Hände auflegte und sie so zu Diakonen weiht.
Eine Diakonweihe unter diesen Umständen ist ein besonderes „Schmankerl“ göttlicher Vorsehung, da die SJM und besonders die Weihekandidaten ja mit Weiheort und Weihespender schon lange in bester Verbundenheit stehen.
Es ist dem Weihbischof ein Anliegen, den beiden Weihekandidaten nicht nur eine neue Vollmacht mitzugeben, sondern ihnen dazu eine große Freude an dem Geschenk der Berufung, verbunden mit demütigen Dienst und Seeleneifer ans Herz zu legen. Ein Seeleneifer, mit dem er selbst ghepredigt und zelebriert hat und den man schon bei seinem großen Einsatz in der Vorbereitung merken konnte.
Der Rahmen stimmt, denn nicht nur die Gebetsstätte hat mit großer Professionalität an der Vorbereitung und Durchführung des Tages gearbeitet, sondern auch der Bundessingekreis der KPE hat einmal mehr musikalische Exzellenz bewiesen, wofür hier beiden nochmals herzlich gedankt sein soll.
Die gut genützte Beichtgelegenheit ließ den Tag zu einem regelrechten „Reformationstag“ (im katholischen Sinn!) für viele gläubige werden. Das anschließende Mittagessen mit Kaffee und Kuchen im Pilgerheim hatte den Charakter einer schönen und höchst lebendigen Familienfeier.
Beide Neugeweihte waren und sind Servi Jesu et Mariae, Deiner Jesu und Mariens, und nun auch offizielle Diakonoi, seiner Kirche. Beide haben bereits in ihren Ordensgelübden das große „Ja“ zu Gottes Willen für ihr Leben gesprochen und sich ihm bedingungslos geschenkt. Gott nimmt dieses Ja ernst und schenkt beiden jetzt mit der Weihe einen Auftrag, auf den sie sich lange vorbereitet haben – zu seiner Ehre. Er befähigt sie, ihre ganze Hingabe ganz einzusetzen und den Menschen seine Gnade zu vermitteln. Es ist ein Staunenswertes Geheimnis, dass Gott sich helfen lassen will. Ein großes Geschenk Gottes an die beiden, an die SJM und die Kirche Gottes, Deo gratias!
Zu guter Letzt: Diakon Michael Rehle verbringt das Jahr als Diakon in Haus Assen, wo er neben der Arbeit mit den Jungen im Internat auch im Haus selbst und in den umliegenden Pfarreien als Diakon wirkt. Diakon Gabriel Jocher übt seinen diakonalen Dienst in unseren drei Pfarren in Österreich aus und ist zusätzlich Sekretär des Generaloberen.
Priesterweihe und Odensprimiz der beiden Diakone: 23. - 25. September 2016.

Fra Michael Sulzenbacher SJM

Quelle: Der Ruf des Königs – Kongregation der Diener Jesu und Mariens (SJM) – Heft Nr. 56 – 4/2015 – l4. Jahrgang