Wer allein kann uns noch retten?


Man nimmt Gott nicht mehr ernst! Man will nicht daran glauben, dass er eingreifen könne in die Geschichte, dass er negativ durch seine Züchtigungen oder gar positiv durch seine Botschaften der Welt etwas zu sagen habe, auch außer und nach dem Evangelium, heute, hier und jetzt; dass er uns liebe, dass er unser Gebet wünsche, unsere Umkehr und Sühne. Man ist ja so fern seiner Gegenwart. Man ist so befangen in seiner abstrakten Philosophie, in den hartgefrorenen Thesen des Starrsinns, dass man gar nicht mehr merkt, dass Gott da ist! Und dass er alle die Verworfenheit unter den Menschen sieht, dass er weiß, wie viel die Stunde geschlagen hat.
Die große Masse, ja auch wir Katholiken merken nicht, dass es fünf Minuten vor zwölf ist. Dass die Vernichtungsmittel schon bereitstehen, bei deren näherer Kenntnis wir bis in den Abgrund unserer Seele erschrecken müssten, wie der Satan wie ein Raubtier auf dem Sprung steht.
Wer allein kann uns noch retten? Die satanischen Kräfte ballen sich zusammen, im Westen wie im Osten. Die Menschheit häuft auf sich Schuld um Schuld. Wird sich das Gott weiter gefallen lassen? Das steigende Maß der Sünde kündigt die Nähe und das Maß der kommenden Prüfungen. Man sucht den Krieg noch mit diplomatischen Mitteln zu verhindern. Welche Täuschung! Verhindert kann er nur werden durch den Abbau der Sünde! Und wenn das die Guten nicht fertigbringen, dann ist keine Aussicht — außer: wir folgen Maria! Wir stellen uns unter ihr Banner!
Sie ist der vollendete Gegensatz zur Sünde. Sie ist über allem Streit und Krieg Bringerin der Ordnung und des Friedens. Sie ist über allem Schmutz die absolute Reinheit. Sie ist über aller Herzenshärte und übersteigerten Männlichkeit: Barmherzigkeit und Güte. Nur ihr echt frauliches Herz vermag das Abendland zu retten, weil sie der kürzeste und sicherste Weg zu Christus ist, so Pius X. — sonst nichts!


Quelle: Johannes Maria Höcht: „Fatima und Pius XII. – Maria Schützerin des Abendlandes“. Credo-Verlag Wiesbaden, 1959