Wie beichten?
Wenn du eine schwere Sünde begangen hast, so bereue sie sofort aus Liebe zu Gott und gehe bei nächster Gelegenheit zu Beichte. Nach der Liebesreue bist du schon im Stande der Gnade, wenn du auch vor dem Beichtbekenntnis noch nicht zur Kommunion gehen darfst. Wenn du nur lässliche Sünden begangen hast, so brauchst du sie nicht alle zu beichten. Wähle die aus, die dir besonders wichtig scheinen, oder die du ganz frei begangen hast, oder die von einer großen Unvorsichtigkeit zeugen oder Ursache für andere Sünden waren, oder die du sehr ungern bekennst.Beichte niemals eine lässliche Sünde, die du nicht bereust. Das wäre Unwahrheit. Nenn möglichst auch die Beweggründe für deine Sünden. Zum Beispiel: Ich war ungehorsam aus Faulheit, aus Trotz, aus Eigensinn. Ich habe meine Pflicht nicht erfüllt, weil ich ins Kino ging, weil ich zu bequem war. Ich habe die Fehler anderer ohne Grund weitererzählt aus Geschwätzigkeit, weil ich neidisch war. Ich habe unreine Anfechtungen gehabt, weil ich nicht zur Zeit aufgestanden bin, weil ich schlechte Bücher gelesen habe, weil ich meine Nerven nicht schone. Ich habe gelogen, aus Furcht vor Strafe, aus Eitelkeit, zum Spaß, zur Entschuldigung.
Wer die Motive seiner Sünden finden will, muss eindringlich über sich nachdenken. Darin zeigt sich nicht nur ein aufrichtiges Bemühen, besser zu werden, sondern es erleichtert auch deinem ständigen Beichtvater, deine Eigenart zu erkennen. Er kann dir daher leichter raten und zeigen, worauf du achten musst. Beichten heißt nicht bloß, seine Sünden dem Priester ehrlich bekennen, es heißt vor allem, seine Verfehlungen bereuen und sich bessern wollen. Reue ist Bruch mit der Sünde, weil diese unvernünftig ist und Gott missfällt und dir selbst schadet. Darum enthält die Reue immer schon den Vorsatz. Wer sich also nicht bessern will, darf nicht beichten. Wer aber gut beichtet, der kann sich auch bessern. Denn die Beichte verleiht die Gnadenkraft. Aber das Gefühl dieser Kraft ist ebenso wenig notwendig wie das wie das Gefühl der Reue. Die Reue ist nicht eine Sache des Gefühls, sondern des Willens. Der Vorsatz kann echt sein, auch wenn du voraussiehst, dass du die Sünde wieder begehen wirst. Es muss das Bemühen da sein, sie nicht mehr zu begehen, nicht die Sicherheit, dass du sie nicht mehr tun wirst. Der Glaube an Gottes Hilfe und der Wille zur Umkehr genügen. So wird die Beichte Frieden und Freude schenken. Quelle: Jugend vor Gott – Gedanken und Gebete – P. Alfonso Pereira SJ – Verlag Butzon & Bercker, KevelaerHelfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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