„ . . . wie dich selbst!“
„ . . . wie dich
selbst!“
Ein wunderbar klarer und ganz eindeutiger Maßstab für die
Betätigung unserer Nächstenliebe! So einfach, so leicht verständlich, so ohne
Schwierigkeit von allen anwendbar! Frage dich: Was hättest du gern? Was
möchtest du nicht? Was machte dir Freude? Was täte dir weh . . .? Und höre die
klare Antwort: Was du nicht willst, dass man dir tut, das tu auch keinem
anderen! - Und: Was du willst, dass man dir tut, das tu auch anderen!
Einzelheiten sind in den leiblichen und geistigen Werken der
Barmherzigkeit aufgezählt: ein Trunk Wasser, ein Bissen Brot, eine
Gefälligkeit, ein liebes Wort, ein milder Blick, ein Verteidigen der angegriffenen
Ehre, ein zurückgehaltener Tadel . . . Ja, ein flüchtiger Gruß tut schon wohl.
Warum sind wir so zurückhaltend mit einem „Danke schön“, mit einem Wort des
Trostes . . .? All das könnte Brücken bauen von Mensch zu Mensch, von Herz zu
Herz . . . - All das führt zur Erfüllung des zweiten Hauptgebotes und sichert
ein gnädig Gericht.
Bedenke, du bist ja selbst ein armer Schlucker, dein
Lebensweg liegt voller Missetaten. Sei gütig drum gegen alle Kameraden! Dann
wird auch Gott dir einmal gnädig sein.
„Vergib uns unsere
Schulden, wie auch wir vergeben unsere Schuldigern.“ (Mt. 6, 12.)
Quelle:
Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. - Sankt Gabriel-Verlag, Wien
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