Wie St. Raphael sollen wir …

„Wie St. Raphael sollen wir die Menschen führen leiten durch alles Leid.“ (P. A.) Die Kinder müssen wir nehmen, wie sie sind, und zu formen suchen, wie sie sein sollen: wie Gott sie haben will und die menschliche Gesellschaft sie brauchen kann. „Ach, wer führt dies schwache Kind? Erd' und Himmel stehn ihm offen. Dass das Lamm dem Wolf entrinnt, hat es mich wohl angetroffen.“ (Kl. Brentano) „Das gibt sich“, sagen schwache Eltern von den Fehlern ihrer Kinder. - O nein, das gibt sich nicht, das entwickelt sich! An keines Menschen Besserung dürfen wir je verzweifeln. Allen gilt ja Jesu unendliche Liebe und sein am Kreuze vergossenes Blut. Halte darum nie jemanden für eine unverbesserlichen Bösewicht. Er verzagt sonst und wird es.- „Auch in dem elendsten Dasein gibt es die Häkchen, an das ein Faden des Heiles sich anknüpfen lässt.“ Auch erwachsene Menschen brauchen einen Freund, der sie auf begangene Fehler und keimende Tugend aufmerksam macht. Auf jene, dass sie gemieden, auf diese, dass sie gepflegt werden. „Wer mit Liebe dich warnt und mit Achtung dich tadelt, sei Freund dir.“ (Fr. W. Weber)

„Sei ein Feind der Fehler, aber ein Arzt den Fehlenden.“ (Hl. Franziskus)

„Fehlende Weise in Gegenwart aller zurecht, damit auch die anderen Frucht bekommen“ (1 Tim. 5, 20.)

Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. - St. Gabriel-Verlag, Wien