Wir müssen uns vom mechanistischen Denken befreien
Aus gutem Grund stehen
beim Schuldbekenntnis, das wir am Beginn der heiligen Messe ablegen, die
Gedankensünden an erster Stelle; denn aus dem falschen Denken kommt das falsche
Tun, aus dem sündhaften Denken das sündhafte Tun.
Das Zeigt uns ja sehr
eindringlich auch die Geschichte des mechanistischen Denkens, das in der
Renaissance begann und sich all die Jahrhunderte über fortgesetzt nie
korrigiert sah und dadurch immer weiter ausgedehnt hat, bis es zu den
entsetzlichen Höhenpunkten unserer Zeit gelangte in der Gentechnologie, die ja
immer mehr zu einem uferlosen Morden führt. Aus dem gottlosen Denken entsteht
das gottlose Tun. Als Johannes Paul II. den Präsident der Vereinigten Staaten
bat, er möge dafür sorgen, daß das mit der Genforschung verbundene Töten
gesetzlich verboten werde, sagte er: „Wenn dem kein Einhalt geboten wird, dann
werden wir einer Zeit des Barbarismus entgegengehen.“ Das Töten eines Menschen,
um dadurch das Leben eines anderen zu heilen, wird mit Recht als Kannibalismus
bezeichnet.
„Wehret den Anfängen“,
heißt ein sehr wichtiger Grundsatz zur Verhütung von Katastrophen. All das, was
uns heute einem entsetzlichen Barbarismus entgegen gehen lässt, wenn es nicht
noch gestoppt wird, hat damit begonnen, daß der Mensch vergessen hat, was er
ist.
Quelle: Mit Maria für eine Kultur der Liebe –
Siegfried Dobretsberger –
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