Wort und Sakrament: Die beiden Hauptaufgaben des Priesters
Aus einer Betrachtung zum Primiztag von Joseph Kardinal Ratzinger: Der berühmte französische Flieger Antoine de Saint-Exupéry hat einmal in einem Brief an seinen General geschrieben: „Es gibt nur ein einziges Problem in der Welt. Wie kann man den Menschen eine geistige Bedeutung, eine geistige Unruhe wiedergeben; etwas auf sie herniedertauen lassen, was einem gregorianischen Gesang gleicht? Sehen Sie, man kann nicht mehr leben von Einschränken, von Politik, von Bilanzen und Kreuzworträtseln. Man kann es nicht mehr.“ Und in seinem Buch „Der kleine Prinz“ sagte er: Wie unverständig ist die Welt der Erwachsenen, der gescheiten Leute. Wir verstehen nur noch Maschinen, Geographie und Politik. Aber das Eigentliche, das Licht, die Wolken, den Himmel und seine Sterne, das verstehen wir nicht mehr. Und der große russische Dichter Solschenizyn berichtet von dem Notruf eines in die Gefängnisse Stalins geratenen Kommunisten: „Wir bräuchten wieder Dome in Russland und Menschen, deren reines Leben diese Dome lebendig, zum Raum der Seele macht.“ In der Tat: Der Mensch lebt nicht nur von Kühlschränken und Bilanzen. Je mehr er das zu tun versucht, desto verzweifelter wird er, desto leerer wird sein Leben. Wir brauchen auch heute und heute mehr denn je Menschen, die nicht Luxusartikel vertreiben und die nicht politische Propaganda machen, sondern nach der Seele des Menschen fragen; ihm helfen, im Gewühl des Alltags nicht seine Seele zu verlieren. Wir brauchen Priester, je fremder sie in der Welt der Geschäfte und der Politik werden, nur um so mehr.Was aber ist nun eigentlich die Aufgabe des Priesters?
Wie Christus soll der Priester sein. Aber wie kann er das? Zunächst bedeutet dies, dass der Priester nicht in erster Linie ein Büromann ist, der Akten überwacht und Verwaltungsentscheide fällt. Sicher wird er das auch immer wieder tun müssen, aber es sollte am Rande stehen. Es ist nicht sein Eigentliches. Andere können ihm darin helfen uns sollen es tun. Hirte im Dienst Jesu Christi sein, das heißt mehr. Es bedeutet, die Menschen zu Jesus Christus hinführen und sie damit auf die Wahrheit und auf die Liebe, auf den Sinn hinführen, den sie auch heute brauchen. Denn auch heute lebt der Mensch nicht vom Brot und nicht vom Geld allein. Hinführen zu Jesus Christus, hinführen zur Wahrheit, die Sinn ist – das geschieht in der Weitergabe des Wortes Jesu Christi und in der Ausspendung der Sakramente, in denen der Herr uns weiterhin sein Leben gibt. Quelle: Geh in meinen Weinberg – Hrsg. Spätberufenenschule St. Josef der Oblaten des Hl. Franz von Sales – FockenfeldHelfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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