Zentralafrikanischen Republik: Sechzig Tote bei neuen Ausschreitungen: „Unbekannte versuchen religiöse Konflikte zu schüren“
(Fidesdienst) – Mindestens 60 Menschen starben zwischen dem 8. und 9.
September bei neuen Ausschreitungen im Nordwesten der
Zentralafrikanischen Republik, insbesondere in der Umgebung von
Bossangoa. Dies teilt ein Sprecher des Präsidenten Michel Djotodia mit,
der bekräftigt, dass es sich bei den Angreifern um Anhänger des
gestürzten Präsidenten Bozize handelt.
Im Gespräch mit dem Fidesdienst erläutert der in Bozoum (120 Kilometern
von den jüngsten Gefechten entfernt) tätige italienische Missionar,
Pater Aurelio Gazzara, die Hintergründe: „Soviel ich weiß, sind an den
Gefechten verschiedene bewaffnete Gruppen beteiligt“, so der Ordensmann,
„Es handelt sich sowohl um Soldaten des ehemaligen Präsidenten als auch
um Rebellen der „Armée Populaire pour la Restauration de la Democratie“
(APRD). Diese Gruppe hatte unter dem Regime Bozize begonnen, die Waffen
niederzulegen, doch nach der Machtübernahme der Seleka-Koalition, griff
ein Teil der APRD-Rebellen wieder zu den Waffen. Außerdem sind die
Einwohner des Landes nach monatelanger Gewalt und Plünderungen durch die
Seleka-Rebellen sehr aufgebracht“.
Der Missionar weist auch darauf hin, dass „die Spannungen zwischen den
verschiedenen Religionsgemeinschaften zunehmen. Dies kommt daher, dass
Unbekannte muslimische Gemeinden überfallen, was dazu führt, dass
wiederum Seleka-Rebellen christliche Gemeinden angreifen“. „Es ist
bisher nicht bekannt, wer den Religionskonflikt schüren will, doch diese
Unbekannten bedienen sich verschiedener lokaler Gruppen, die sich vor
Ort gut auskennen“, so P. Gazzera abschließend.
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