Zwei Frauen

<p style="text-align: left">Zwei Frauen, unterschiedlich alt, von verschiedener Herkunft, jede mit einem Geheimnis. Man möchte nicht darüber sprechen und es doch jemanden anvertrauen, dieses tiefste Geheimnis im Leben einer Frau: das Erwarten eines Kindes. Beiden fällt es schwer, darüber zu sprechen, Elisabeth, weil sie schon alt ist, Maria, weil sie nicht weiß, wie sie jemanden einweihen kann in die Worte, die der Engel ihr sagte. Elisabeth spürt die Freude ihres Kindes, sie versteht das Geheimnis, bevor Maria davon spricht. Eigentlich hätte Elisabeth sagen müssen: Ich bin voller Freude, der Herr hat mich gesegnet und mir in meinem Alter ein Kind geschenkt . . . Stattdessen schaut sie auf Maria und sagt ihr das Schönste, das man einer Mutter sagen kann: Gesegnet ist die Frucht deines Leibes.</p> <p style="text-align: left">Wie muss Maria gestaunt haben dass Elisabeth sie so tief verstand:als Mutter ihres Gottes, der ihr ein Kind geschenkt hat.</p> <p style="text-align: center">Ein Aufeinanderzugehen, ein Aufeinandereingehen, Maria schaut auf Elisabeth und geht auf sie zu, Elisabeth schaut auf Maria und preist sie selig.</p> <p style="text-align: center">Auch auf uns kommt Maria zu und grüßt uns. Ob auch wir wegschauen können von uns auf sie und ihren Sohn, den sie für uns zur Welt bringt?</p> <p style="text-align: left">Quelle: Seine Mutter – unsere Schwester Maria kennenlernen mit Gebeten aus zwei Jahrtausenden – Hrsg.: von Wolfgang Bader Verlag neue Stadt – München – Zürich – Wien </p>